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Vb_046 Johann Friedrich a Lapide (Innsbruck, Anf. 18. Jh.) nach Philipp Jakob Kolber, Wurzel Jesse - Stammbaum Christi und Marias

Stecher: Lapide, Johann Friedrich a (Innsbruck, Anf. 18. Jh.)
Inventor: Kolber, Philipp Jakob

Year unavailable

Kupferstich, H. 43, 5 x 20, 8 cm; beschnitten, unten signiert, links: Phil. Jac. Kolber del., rechts: Johann Fridericus â Lapide sculpsit. Widmung an Abt Franz Lachemayr (1699-1714) des Zisterzienserstiftes Stams: Reverendmo et Amplmo Dno, Dno / Francisco, celebmi, et exempti / Monasterij Stambsensis, ord. Cisterc. / Abbati digmo Dno suo gratioso. / hanC ChrIstI et è stIrpe regIa natae DeI / parae generationis arboreM [Chronogramm: 1705] / DICat, DeDICatqVe [Chronogramm: 1707] / humillimus Servus / Michael Winepacher. / Curator in Moos. Zeichner: Philipp Jakob Kolber, Stecher: Johann Friedrich a Lapide (Innsbruck, Anf. 18. Jh.).

Die Figur des Jesse ist in einer gebirgigen Waldlandschaft hingelagert, in der rechts eine Idealansicht des Tiroler Zisterzienserstifts Stams und Moos, jener Ort, in dem der Stifter des Blattes P. M. Winepacher OCist Kurator war, erscheinen. Aus dem Körper Jesse entspringt der Stammbaum Christi und Marias, deren Vorfahren auf den Zweigen als Halbfiguren in Rosenblüten mit ihren Namen auf Schriftbändern dargestellt sind. Die Ahnenreihe beginnt bei König David und reicht hinauf bis zum Nährvater Josef mit seinem Lilienattribut. Über der obersten Blüte steht die Muttergottes mit dem Jesuskind im Arm auf der Mondsichel; von den zahlreichen Putten, die sich im Wolkenhimmel tummeln, bringen einige die äbtlichen Insignien Infel und Pedum, während andere ein Schriftband halten: "haC tres sVpreMI reDolent bene In arbore fLores." [Chronogramm: 1656]. Die Inschrift bei Jesse lautet: "ars rara, aC Ingens pIetas hâC seDe MorantVr." [Chronogramm: 1707]. Die Konzeption des Stammbaumes rekurriert auf die Lebensbaumkomposition des Stamser Hochaltars von Bartholomäus Steinle (? 1628), in dessen Zentrum Maria als Himmelskönigin mit dem Christuskind über dem Tabernakel steht, darüber eine Marienkrönung und oben als Abschluss der gekreuzigte Christus mit Engelassistenz. Das Figurenprogramm ist jedoch um Heilige, Ordensgründer und die lateinischen Kirchenväter erweitert. Die bekrönende Muttergottes am Stich folgt im Typus dem Bruderschaftsbild der Stamser Johannes-Bruderschaft, einem Schnitzwerk des Stiftsbildhauers Andreas Thamasch (1639-1697).

G. M. Lechner, M. Grünwald

Thieme-Becker 22, 1928, S. 370. - Hans Hochenegg, Die Tiroler Kupferstecher. Graphische Kunst in Tirol vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts (Schlern-Schriften 227), Innsbruck 1963, S. 54, 119 f. - 700 Jahre Stift Stams 1273-1973, Stams 1973. - Franz Caramelle, Richard Frischauf, Die Stifte und Klöster Tirols, Innsbruck-Wien-Bozen 1985, S. 76-87 (Lit.).

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