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Vg_039 Gerhard Edelinck (1649-1707) nach Philippe de Champaigne (1602-1674), Mater Dolorosa unter dem leeren Kreuz

Stecher: Edelinck, Gerhard (1649-1707)
Inventor: Champaigne, Philippe de (1602-1674)

Year unavailable

Kupferstich, H. 52, 6 x B. 40, 1 cm; unten signiert, links: Phil. de Champagne Pinx., rechts: G. Edelinck Sculp. C. P. Roy. Basisinschrift: Offre a Dieu ton cher fils comme nostre victime / En poussant tes soupirs au pied de ce saint bois // Et rends nous par son fang qui laue nostre crime / les enfants de tes pleurs et le fruit de sa croix. Inventor: Philippe de Champaigne (Brüssel 1602-Paris 1674), Stecher: Gerhard Edelinck (Antwerpen 1649-Paris 1707). 2004 aus dem Antiquariat Helmut H. Rumbler, Frankfurt/Main, erworben.

Gerhard Edelinck, Schüler von Gaspar Huybrechts in Antwerpen und 1677 nach seiner Übersiedelung nach Paris (1666) zum Conseiller und Premier Dessinateur du Cabinet du Roi ernannt, war eng mit den französischen Malern Charles Le Brun, Robert Nanteuil und Charles de Champaigne befreundet, nach deren Werken er auch Stiche fertigte und im eigenen Verlag herausbrachte. Als seitenverkehrte Vorlage für das Blatt mit der Mater Dolorosa diente ihm eine Komposition von Champaigne, die in zwei Versionen existiert. Im Leipziger Museum der bildenden Künste befindet sich die achteckige Ölstudie (H. 52 x B. 46, 6 cm) für das Gemälde (H. 178 x B. 125 cm), das der Künstler in der Zeit 1655-69 für die Pariser Kirche Sainte-Opportune malte und das nach der französischen Revolution in den Louvre kam. In tiefer Trauer versunken sitzt die Gottesmutter mit Tränen erfüllten Augen und gefalteten Händen im Schoß unter dem leeren Kreuz, an dem die Blutspuren Christi noch deutlich zu sehen sind. Im Hintergrund erscheint die Stadtkulisse Jerusalems. Links vorne liegen auf dem Stein die Arma Christi: Dornenkrone, Kreuzesnägel und Zange. Die Darstellung folgt dem spanischen Typus der Soledad, bei dem Maria einsam unter dem leeren Kreuz und von Christi Leidenswerkzeugen umgeben, sich die Passion ihres Sohnes noch einmal vergegenwärtigt. Philippe de Champaigne gehört zu den großen religiösen Malern Frankreichs und war ein berühmter Porträtist; zu seinen Auftraggebern gehören unter anderen Ludwig XIII., Kardinal Richelieu, Anna von Österreich (Oratorium im Palais-Royal, Val-de-Gráce usw.) und Ludwig XIV.

G. M. Lechner, M. Grünwald

Catalogue sommaire illustré des peintures du musée du Louvre et du musée d'Orsay III: Ecole française A-K, Paris 1986, INV. 1129, S. 118. - Saur 18, 1998, S. 141-144; 32, 2002, S. 138 f. - Kat.: Poussin, Watteau, Chardin, David ... Peintures françaises dans le collections allemandes XVIIe-XVIIIe siècles, Paris 2005, Nr. 22, S. 323 f., Abb. S. 157 (Lit.).

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