Stecher: Kilian, Lucas (1579-1615)
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1606

Kupferstich; H. 15,6 x Br. 8,4 cm; beschnitten; Blattnummer: 5 (oben). Stecher: Lukas Kilian (Augsburg 1579-1637). Verleger: Jakob Sandrart (Frankfurt 31.5. [3.?J 1630-Nürnberg 15.8.1708). Quellen: Cesare Ripa, Iconologia (1593) "Musica?; Homerischer Hymnus auf Hermes 68ft?., 513tl.; Apollodori Biblioteca 3, 10,2. Inschrift: MVSICA (unten).

Zu den grazilsten Schöpfungen der Serie der "Sieben Freien Künste" gehört die "Musik". die häufig in Apoll und Orpheus personifiziert gesehen wird. Letzterer tritt als mythologische Begleitfigur neben der "Musik" in der Hertel?schen Ripa-Edition von 1758/60 (vgl.: Lit.) und in der Emblematik (Reusnerius. Emblemata, 1581, III, Nr.21) auf. Seit dem 16.Jh. (vgl.: Pigler) setzt sich in der Ikonographie der Typus der Lautenspielerin mit oder ohne begleitenden Putto durch. Zuweilen hingegen tritt die "Musik" als orgelspielende Cäcilia auf (vgl.: Georg Pencz rt 1550], auch bei Cornelis Drebbel [? 1634] nach Goltzius). Die Personifikationen der "Musik" können in Einzelfällen in ein sehr genrehaftes Ambiente integriert sein, wobei oft unklar bleibt. ob es sich um die "Musik" oder um eine häusliche Szene mit Musizierenden handelt (vgl.: Dirk de Quade van Ravesteyn [? 1608], Flötenspielerin, Wien KHM, Inv. Nr. 3080); zuweilen besteht Typenverwandtschaft zum "Gehörsinn" (Fünf Sinne) [Cornelis Cort, ? vor 1578].

G. M. Lechner, W. Telesko

Lit.: Thieme-Becker 20 (1927) 295-299; 29 (1935) 397; - LCI 2 (1970) 707; - Hollstein XVII (1976) Nr. 550-557 (5. 148); - Ripa, Icologia II, 71-73; - Maser: Ripa. Nz; /92; Pigler 11,491-493, 500( 505( - Henkel-Schöne, Emblemata 1610; - Bartsch 3 (1980) 376 (Nr. 5) [Drebhel]; 16 (1980) 126 (Nr. 114) [Pencz]; 52 (1986) 266 (Nr 232) [Cort]; - Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Wien 1991, Taf 363.