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Ja_026 Marten van Heemskerck (Heemskerk 1498 - Haarlern 1574), Maler und Kupferstecher in Haarlern mit eigenem Werkstattbetrieb.

Stecher: Galle, Philipp (1537-1612)
Inventor: Heemskerck, Maarten van (1498-1574)

Year unavailable

Kupferstich, H. 14,3 x Br. 20,2 cm; Plattenrand; Titelblatt rur Philipp Galles: Memorabiliores Judaicae gentis clades und den: Septem orbis miracula. Signiert unten links im Säulenpodest mit: Martinus Heemskercke Inventor / Philippus Galle Fecit.

Ab 1532 Aufenthalt in Rom, dort mit archäologischen Studien beschäftigt, die in zwei wichtigen Skizzenbüchern aufscheinen. Diese Handzeichnungen haben infolge ihres Verismus rur die archäologischen Forschungen in Rom große Bedeutung. Ab 1536 wieder in Haarlern, 1540 Dekan der Lukasgilde. Bevorzugte als einer der ersten Niederländer rur seine Malereien die Leinwand und stand in künstlerischer Konkurrenz zu Jan Skorel. Cornelis Vos, Dirck Coornhert und H. Cock radierten nach Vorlagen von Marten van Heemskerck. Philipp Galle (Haarlern 1537 - Antwerpen 12. 111. 1612). Gehört der Zeichner- und Kupferstecherfamilie von Antwerpen als Stammvater an; dort 1564 erstmals erwähnt, ab 1571 das Antwerpener Bürgerrecht, 1585-87 Dekan der Gilde. Lieferte vor allem rur die Druckerei Plantin-Moretus Titelblätter, die weit über dem Durchschnitt seiner Zeit lagen. Das Porträt ist seitenverkehrt dem Selbstbildnis Heemskercks von 1553 aus dem Fitzwilliam-Museum in Cambridge entlehnt. Es ist in eine hochrechteckige Nische eingestellt, die sich im Stylobat einer mächtigen Säule befindet. Um die Nische sind als Rahmung die Malerutensilien Heemskercks dekorativ aufgefädelt. Die Pendantnische ist mittels einer Urkunde versiegelt, auf der zu lesen steht: Martinus Heemskerck / Pictor, alter nostri / Saeculi Apelles, in - / ventionum Pater ad / Vivum expressus. Der Stylobat ist übereck gestellt auf dem Säulenpodest, das in kalligraphischen Schriftzügen den Vierzeiler trägt: Damus Tibi, Benigne Lector, Uno Libello Tamquam In / Speculo Exhibitas, Memorabiliores Judaeae Gentis Clades, Ut Delictorum Semper Comites, Ita Cum Presenti, Turn Posterae Aetati Pro Exemplis Futuras. Das Monument ist in starker Untersichtigkeit gegeben, rechts im Hintergrund Obelisken, teils in Sturzlage, davor ebenfalls umgestürzt antike Statuen. Links erscheinen im Hintergrund auf einer Anhöhe Tempelruinen, davor ein Zeichner mit Gehilfen. Der auf dem Säulenpodest Sitzende ist vermutlich Heemskerck persönlich, wie auch auf dem Selbstporträt mit der Colosseumsarchitektur.

G. M. Lechner

Thieme-Becker XVI (1923) 227-229; Wilckens 280. - Raupp 185, 426, Abb. 87, Anm. 81. - Kind/er-Lexikon III 114-116. - BauerEnzyk/opädie IV 1217 f - Löhne)'sen 280-283.

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