Stecher: Ridinger, Johann Elias (1698-1767)
Inventor: Ridinger, Johann Elias (1698-1767)

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Kupferstich: H. 37,8 x Er. 51,4 cm; beschnitten. Signiert unten links mit: EI. Ridinger inv. del. fec. et excud. Aug. Vind. Inventor und Stecher: Johann Elias Ridinger (Ulm 15./16.2.1698 - Augsburg 10.4.1767). Quellen: Gn 2,21 f. Inschrift: Da ließ Gott der Herr einen tiefen schlaf fallen auf den Menschen, und er entschlief. Und nahm seiner ribben eine, und schloß die stätte zu mit / fleisch. Und Gott der Herr bauete ein Weib aus der ribbe, die Er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. Gen. 2.21.22. Wiederholung in Französisch. Non undecunque, sed de costa viri fecit viro, auctor conjugii Deus, adjutorium hujusmodi. Numquid absque injuria factoris sui vir costam suam / abjicere poterit. Rupertus Tuit in Genes. 1. II c. 34. (= PL 167, 282 C, Rupert von Deutz, Genesiskommentar).

Neben dem Sündenfall gehört die Erschaffung Evas zu den häufig dargestellten Motiven des Adam- und Eva-Zyklus. Ridinger schildert die schöpferische Anwesenheit Gottes durch einen ins Walddickicht eindringenden Lichtstrahl. Der Vorgang der Erschaffung wird nicht geschildert, vielmehr steht Eva hinter dem noch im Schlaf liegenden Adam und blickt auf ihren Gatten nieder. Um das erste Menschenpaar die obligate Ansammlung des Paradiesgetiers, das Ridinger als geschulten Tier- und Jagdmotiv-Stecher ausweist. Die Erzählung der Erschaffung Evas aus der Rippe der Seite Adams wird der Zeit entsprechend nicht mehr aufgegriffen. Die "aufgeklärte" Version deutet diesen wunderbaren Schöpfungsvorgang nur mehr durch die Fußstellung Evas an.

G. M. Lechner, W. Telesko

Lit.: Thieme- Becker 28 (1934) 308-310; LCI 1 (1968) 51-54; RDK 1 (1937) 1079 f.